Ein Kongress mit Gewissen, Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung
Beim ECR 2025 ging es nicht nur um medizinische Innovationen, sondern um eine noch viel größere Verantwortung: die Nachhaltigkeit in der Radiologie. Unter dem Motto „Planet Radiology“ widmete sich der Kongress den Herausforderungen des Klimawandels und dem Einfluss, den die Bildgebung auf Umwelt und Ressourcen hat. Vom 26. Februar bis 2. März 2025 trafen sich in Wien, einer Stadt mit tief verwurzelter Wissenschaftstradition, Radiologen, Wissenschaftler und Vertreter der Industrie, um neue Wege zu diskutieren – und um gemeinsam einen Blick auf die Zukunft zu werfen.
Mit über 20.000 Teilnehmern war der ECR 2025, unter der Leitung von Professorin Andrea Rockall, Clinical Chair of Radiology at Imperial College London, nicht nur ein zentraler Treffpunkt für den Austausch neuester Erkenntnisse in der Radiologie, sondern auch eine Plattform für nachhaltige und soziale Initiativen.

Nachhaltigkeit auf dem Vormarsch
In einer Zeit, in der Umweltbewusstsein eine immer größere Rolle spielt, hat der ECR 2025 klare Zeichen für mehr Nachhaltigkeit gesetzt. Eine der bedeutendsten Maßnahmen war die Partnerschaft zwischen der Europäischen Gesellschaft für Radiologie (ESR) und den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Dank vergünstigter Bahntickets entschieden sich viele Kongressteilnehmer für die umweltfreundliche Anreise per Zug – eine Entscheidung, die den CO₂-Ausstoß um geschätzte 45 Tonnen reduzierte. Auch der City Airport Train (CAT) wurde von über 1.200 Teilnehmern genutzt und trug so zu einer klimafreundlicheren Mobilität bei.
Doch das war nur der Anfang: Die ESR hat sich verpflichtet, für jeden ECR-Teilnehmer einen Baum zu pflanzen. Das bedeutet, dass über 20.000 Bäume in Tansania durch die Trillion Trees Campaign gepflanzt werden – ein beeindruckendes Vermächtnis für den Klimaschutz, die Biodiversität und die lokale Gemeinschaft. Diese Initiative soll in den kommenden Jahren fortgeführt werden, um die positiven Effekte nachhaltig zu verstärken.
Auch im Veranstaltungsbetrieb selbst wurden neue umweltfreundliche Maßnahmen umgesetzt. So wurden in diesem Jahr erstmals wiederverwendbare Wasserflaschen aus nachhaltigen Materialien eingeführt, um den Einsatz von Einwegplastik weiter zu minimieren. Zudem wurde der ECR erneut als Green Meeting unter dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert – eine Auszeichnung, die der Kongress bereits seit 2014 trägt. Durch digitale Programme, ressourcenschonende Infrastruktur und Kooperationen mit umweltfreundlichen Partnern setzt der ECR weiterhin Maßstäbe für nachhaltige Kongressplanung.

Mehr Inklusion und Familienfreundlichkeit
Neben ökologischer Nachhaltigkeit stand 2025 auch die soziale Verantwortung im Fokus. Ein besonderes Highlight des Kongresses war die Einführung der ECR Lounge – ein speziell gestalteter Raum, der den Teilnehmern einen Ort zum Entspannen und für informelle Gespräche bot. Ziel war es, eine offene und inspirierende Atmosphäre zu schaffen, die den interdisziplinären Austausch fördert.
Ein echter Meilenstein in Sachen Inklusion war die erstmalige Einrichtung einer ECR-Kinderbetreuung. Zum ersten Mal konnten medizinische Bildgebungsexperten mit kleinen Kindern unbesorgt am Kongress teilnehmen, während ihre Kinder in einer sicheren und professionell betreuten Umgebung spielten. Mit altersgerechten Spielmöglichkeiten und geschultem Betreuungspersonal wurde dieses Angebot begeistert angenommen – ein starkes Signal für eine familienfreundlichere Zukunft des ECR.
Ein Kongress, der Maßstäbe setzt
Der ECR 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, dass Fortschritt nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in gesellschaftlicher Verantwortung liegt. Die ESR hat mit ihren Nachhaltigkeits- und Inklusionsinitiativen einen neuen Standard für internationale medizinische Kongresse gesetzt und plant, diese Entwicklungen in den kommenden Jahren weiter auszubauen.
Der ECR bleibt damit nicht nur das wichtigste europäische Event der Radiologie, sondern auch ein Vorreiter für eine nachhaltige, inklusive und verantwortungsbewusste Zukunft.
Autor: ESR / Miriam Mirza