Die Radiologische Allianz hebt die Mammadiagnostik auf ein neues Niveau: Als erster radiologischer Praxisverbund in Hamburg außerhalb des Screening-Programms setzt sie ab sofort künstliche Intelligenz (KI) bei Mammographien ein.
Bislang wurde die KI-Unterstützung bei der Beurteilung von Mammographie-Bildern nur in Mammographie-Screening-Programmen eingesetzt (für alle Frauen im Alter von 50 bis 75 Jahren alle zwei Jahre). In Hamburg ist sie tatsächlich erst seit einigen Monaten im Einsatz – was den Patientinnen einen großen Vorteil bringt. Denn internationale Studien belegen, dass die Entdeckungsrate von Brustkrebs mithilfe von KI signifikant erhöht werden kann. Für eine norddeutsche Studie hat die KI-Firma Vara gemeinsam mit der Universität Lübeck 460.000 Mammographien ausgewertet und herausgefunden: Pro 1.000 Frauen werden mithilfe der Mammographie etwa sechs Brustkrebsfälle entdeckt. mit Einsatz von KI steigt die Trefferquote auf sieben gefundene Tumore. Die Anzahl der sogenannten falsch-positiven Befunde – Auffälligkeiten, die sich im Verlauf der weiteren Diagnostik als nicht-bösartig herausstellen – konnte gleichzeitig um 15 Prozent reduziert werden.

„Die eindeutige Studienlage hat uns absolut überzeugt, sodass wir die KI künftig auch in der kurativen Mammadiagnostik außerhalb des Screenings einsetzen“, so PD Dr. med. Jörn Lorenzen ist Facharzt für Radiologie und Nuklearmedizin sowie Geschäftsführer der Radiologischen Allianz. „Auch die gestiegene Nachfrage von Patientinnen in unseren Praxen nach KI war für uns ein entscheidender Faktor bei unserer Entscheidung. Die Zufriedenheit und das Wohl unserer Patientinnen stehen für uns an erster Stelle. Mit der Integration von Vara können wir sicherstellen, dass unsere Patientinnen von den fortschrittlichsten Technologien profitieren, die die Medizin zu bieten hat.“ Wichtig: KI ersetzt nicht die Radiologin oder den Radiologen – sie dient lediglich als zusätzliches „Augenpaar“.
So funktioniert die KI: Unauffällige Mammographie-Bilder werden ausgesondert, während Bereiche, in denen die KI Brustkrebs vermutet, gekennzeichnet werden, sodass die Ärzt:innen dort genauer hinsehen können. Die Fehlerquote der KI ist verschwindend gering. „Sie übersieht nur äußerst selten etwas“, so Dr. Lorenzen. Darüber hinaus ermittelt das Programm einen individuellen Risikowert für jedes Mammographie-Bild. Der Einsatz von KI bei der Beurteilung von Mammographie-Aufnahmen wird in der Regel von privaten Krankenkassen übernommen, während gesetzliche Krankenkassen diese Zusatzleistung bislang nicht erstatten.
Über die Radiologische Allianz
Die Radiologische Allianz vereint über 80 erfahrene Fachärzt:innen in den Bereichen Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Mit 20 Standorten und klinischen Kooperationen in Hamburg und Umgebung, dem PET-CT Zentrum und dem Interdisziplinären Centrum für Radiochirurgie (iCERA) bietet die Radiologische Allianz ein umfassendes Leistungsspektrum auf höchstem Niveau.