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Die Radiologie steht vor der Herausforderung, ihre diagnostischen Abläufe effizienter zu machen, Kosten zu senken und gleichzeitig eine hohe Bildqualität zu gewährleisten. Neue Technologien wie die Helium-freie MRT, KI-gestützte Workflowoptimierung und Bildrekonstruktion ermöglichen es, die Produktivität zu erhöhen und gleichzeitig Ressourcen effizienter einzusetzen.

Neben dem verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen haben die Prozessoptimierung und die Kostenreduzierung bei Philips einen sehr hohen Stellenwert. Helium wurde von der Europäischen Union in die Liste kritischer Rohstoffe aufgenommen, und auch die Energiepreise kennen derzeit nur den Trend nach oben. Beide Faktoren haben für die Radiologie steigende Kosten zur Folge.

„Mit über 1.700 installierten BlueSeal-Systemen weltweit setzt Philips einen neuen Standard für nachhaltige und effiziente MRT-Diagnostik. Die Radiologiebranche steht vor einem entscheidenden Wandel – mit Technologien, die nicht nur Kosten und Ressourcen sparen, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung nachhaltig verbessern.“ 
Dr. Sc. ETH Tobias Hoh, klinischer Forscher bei Philips Healthcare in Zürich 

Helium stellt für die Verfügbarkeit von MRT-Systemen eine Herausforderung dar. Dr. Sc. ETH Tobias Hoh, klinischer Forscher und heute verantwortlich für den Geschäftsbereich Bildgebung bei Philips in der Schweiz, sagt: „Es ist möglich, dass gequenchte MRT-Systeme aufgrund der langen Lieferzeiten für Helium mehrere Tage ausfallen.“ Daher gewinnen heliumfreie MRT-Technologien in der Radiologie schnell an Bedeutung. Stand Februar 2025 hat Philips bereits mehr als 1.700 Systeme installiert und ist damit Branchenführer. Der Bedarf an nachhaltigen Lösungen in der Radiologie wächst unaufhaltsam. 

Kostensparend und effizient 

Helium ist aufgrund seiner einzigartigen physikalischen Eigenschaften, insbesondere seiner Fähigkeit supraleitende Magnete bei extrem niedrigen Temperaturen zu kühlen, für herkömmliche MRT-Systeme unverzichtbar. „Die Abhängigkeit von wenigen produzierenden Ländern führt regelmäßig zu Engpässen, was die Preise weiter ansteigen lässt. Seit 2019 haben sich die Heliumkosten mehr als verdoppelt, was eine erhebliche finanzielle Belastung für medizinische Einrichtungen darstellt. Hinzu kommt, dass Helium eine endliche Ressource ist, die nicht regeneriert werden kann. Daher sind alternative Technologien dringend erforderlich,“ so Tobias Hoh.

Die BlueSeal MRTs von Philips verfügen über ein geschlossenes Kühlsystem, das lediglich sieben Liter Helium enthält.

Philips hat mit BlueSeal ein geschlossenes Heliumsystem entwickelt, das lediglich sieben Liter Helium enthält. Im Gegensatz zu herkömmlichen MRTs, die bis zu 1.700 Liter flüssiges Helium benötigen, verhindert die BlueSeal-Technologie das Entweichen des Gases und die Notwendigkeit für regelmäßige Nachfüllungen und Betriebsrisiken erheblich. Die verwendeten sieben Liter sind dabei nicht zufällig gewählt. Diese Menge stellt auch bei längeren Untersuchungen, die ein Erwärmen der Gradienten mit sich bringen, sicher, dass der Magnet nicht zu warm wird und die Supraleiteigenschaften gefährdet. Gleichzeitig bleibt das System auch im Falle eines Stromausfalls für ca. zwei bis vier Stunden ohne externe Kühlung auf Feldstärke. 

Die Vorteile von heliumfreier MRT liegen in ihrer Nachhaltigkeit. Da der Verbrauch von Helium um über 99 % reduziert wird, können langfristige Kosteneinsparungen erzielt und die Umwelt geschont werden. Ferner erhöht sich die Versorgungssicherheit, denn Krankenhäuser und Radiologiezentren sind nicht mehr von unzuverlässigen Heliumlieferungen abhängig. Auch die Wartungskosten lassen sich deutlich reduzieren, da der versiegelte Magnet keine aufwendige Heliumversorgung mehr benötigt. Gleichzeitig steigt die Betriebssicherheit, während sich die Ausfallzeiten reduzieren.

Tobias Hoh: „Ein weiterer wesentlicher Vorteil der BlueSeal-Technologie ist das geringere Gewicht. Heliumfreie MRT-Geräte sind bis zu 1.500 kg leichter als herkömmliche Systeme. Außerdem benötigen sie keine Quenchleitung, was die Installation erleichtert, insbesondere in Altbauten oder höher gelegenen Stockwerken. Letztlich ermöglicht uns die Gewichtsreduktion, das System auch als mobile Lösung in einem Truck zu verbauen.“ 

Heliumfreie MRTs und KI-gestützte Optimierungen sorgen für eine zukunftssichere Radiologie, die sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch nachhaltig agiert.

Optimierte Arbeitsabläufe 

Die zunehmende Nachfrage nach MR-Scans und der Mangel an Fachkräften erfordern effiziente Lösungen zur Optimierung des diagnostischen Ablaufs. Philips bietet mit seiner neuesten Generation der KI-gestützten Bildrekonstruktion SmartSpeed Precise eine Lösung, die in der Lage ist, je nach anatomischer Region Scanzeiten um bis zu 60 % zu reduzieren und den Diagnoseprozess zu beschleunigen.

Automatisierung und Künstliche Intelligenz (KI) spielen eine immer größere Rolle, um der zunehmenden Personalknappheit in der Radiologie entgegenzuwirken. Der Mangel an MTRs und Radiologen hat bereits erhebliche Auswirkungen auf den klinischen Alltag, die Qualität der Patientenversorgung und den wirtschaftlichen Betrieb radiologischer Abteilungen. Immer weniger Mitarbeiter müssen immer mehr Untersuchungen in kürzerer Zeit durchführen. 

„Die KI-gestützte Bildanalyse entlastet Radiologen, indem sie Messungen und Segmentierungen automatisch durchführen und auffällige Befunde markieren. Technologien wie Precise erlauben beschleunigte MRT-Protokolle, sodass Scans in kürzerer Zeit mit gleichbleibender Qualität durchgeführt werden können. Dies hilft speziell weniger erfahrenem Personal, konsistente Ergebnisse zu erzielen“, erklärt Dr. Tobias Hoh. 

Kombination mit SoftCoils: Flexible, leichte Spulen verbessern den Komfort für Patienten und erleichtern die Positionierung, während KI die Bildrekonstruktion unterstützt.

Bessere Bildqualität mit KI 

Neben der Effizienzsteigerung trägt Precise ebenfalls erheblich zur Steigerung der Bildqualität bei. Durch den Einsatz fortschrittlicher Deep Learning-Algorithmen wird das Bildrauschen reduziert und die Signalqualität im Sinne der Auflösung deutlich gesteigert. Die klare Darstellung anatomischer Strukturen und feinster Gewebedetails ist besonders für die Erkennung von Tumoren, entzündlichen Prozessen oder neurodegenerativen Erkrankungen vorteilhaft. 

Tobias Hoh freut sich: „Smart Speed und unsere Weiterentwicklung Precise beschleunigt den Bildrekonstruktionsprozess und stellt die diagnostischen Bilder nahezu in Echtzeit zur Verfügung. Dadurch können Radiologen schneller fundierte Diagnosen treffen und die Wartezeiten für Patienten erheblich verkürzen.“ 

Ein weiterer Vorteil der Technologie liegt in der Reduktion von Bewegungsartefakten. Dies ist besonders für Patienten wichtig, die Schwierigkeiten haben, während einer MRT-Untersuchung stillzuliegen. Durch Bewegung entstehende Unschärfen können durch fortschrittliche Algorithmen korrigiert werden. Die Notwendigkeit für Wiederholungsaufnahmen wird minimiert. Studien belegen, dass SmartSpeed die Signalqualität um bis zu 65 % verbessert und die diagnostische Genauigkeit erhöht. 

Die technologisch automatisierten Arbeitsabläufe ermöglichen es, mit reduzierter Sequenzzeit gleiche oder bessere Bildqualität zu liefern. Besonders für komplexe Untersuchungen wie Herz-MRTs oder abdominelle Scans kann die KI-Technologie den Workflow erheblich verbessern. 

Tobias Hoh: „Bei Herz-MRTs besteht ein grosses Potential, den Workflow zu verbessern. In der Vergangenheit mussten die Bildebenen im Herz aufwendig durch die MTRs manuell geplant werden. Heute genügt ein drei-dimensionales Bild als Planungsgrundlage, die eine direkte Vorschau auf die Schnittebenen zulässt. Bereits in Kürze wird dies mittels KI vollautomatisch ablaufen.“ 

In Kombination mit der möglichen Optimierung der Sequenzen werden die Untersuchungszeiten deutlich verkürzt. In vielen Fällen kann die Scanzeit um bis zu 30 % reduziert werden, was es möglich macht, eine größere Anzahl an Patienten pro Tag zu untersuchen. 

Helium ist eine endliche Ressource, die nicht regeneriert werden kann. Die Abhängigkeit von wenigen produzierenden Ländern führt regelmäßig zu Lieferengpässen. Seit 2019 haben sich die Heliumkosten mehr als verdoppelt. Daher sind alternative Technologien dringend erforderlich. 

New Work 

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Digitalisierung ist die Schaffung flexibler Arbeitsmodelle. Remote Scanning- Technologien versetzen erfahrene Fachkräfte in die Lage, Untersuchungen aus der Ferne zu überwachen oder zu optimieren. „KI-gestützte Workflows ermöglichen Radiologen und MTRs zunehmend, ortsunabhängig zu arbeiten. Homeoffice-Lösungen erlauben es, Befunde aus der Ferne zu erstellen, während Remote Scanning-Technologien eine Fernsteuerung von MRT- und CT-Geräten sicherstellen. Fachkräfte, die in Teilzeit arbeiten oder nach einer Elternzeit zurückkehren, werden so durch die gestiegene Flexibilität einfach wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden“, beschreibt Dr. Hoh die Anforderungen der modernen Arbeitswelt. 

Der Fachkräftemangel zwingt die Kliniken dazu, effizienter zu arbeiten. Da viele Einrichtungen es sich nicht mehr leisten können, hoch qualifiziertes Personal für einfache Routineaufgaben einzusetzen, gewinnt die automatisierte Protokollierung und Dokumentation zunehmend an Bedeutung. Die intelligenten Systeme ermöglichen es, administrative Tätigkeiten zu reduzieren, sodass sich das medizinische Personal stärker auf die Patientenversorgung konzentrieren kann. 

Eine nahtlose Integration in den klinischen Workflow verbessert zudem die Effizienz des Arbeitsablaufs. Die automatisierte Bildverarbeitung reduziert den manuellen Arbeitsaufwand für Radiologen erheblich und lässt mehr Zeit für die Analyse komplexer Fälle. 

Die Kombination aus einem heliumfreien BlueSeal-MRT und Precise-gestützter Bildrekonstruktion stellt einen bedeutenden Fortschritt für die Radiologie dar. Während die BlueSeal- Technologie Krankenhäuser und Radiologiezentren von der Heliumabhängigkeit befreit und Betriebskosten reduziert, optimiert Precise die Arbeitsabläufe und verbessert die Bildqualität. Außerdem zwingt die Personalknappheit die Radiologie, ihre Arbeitsabläufe grundlegend zu überdenken. KI-gestützte Technologien, Automatisierung und Remote- Lösungen spielen eine entscheidende Rolle, um trotz begrenzter personeller Ressourcen eine hohe Versorgungsqualität sicherzustellen.

www.philips.de/healthcare