Nach rund vier Jahren Projektlaufzeit ist die zentrale RIS-Plattform HealthCentre MC³ Radiology | RadCentre von Mesalvo in der Uniklinik RWTH Aachen im April 2024 live gegangen. Heute arbeiten 160 Anwenderinnen und Anwender in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, darunter knapp 40 Ärztinnen und Ärzte für die Befunderstellung, täglich mit dem neuen RIS. Den Anwendern steht mit RadCentre erstmals eine einheitliche Oberfläche für Terminvergabe, Dokumentation und Befundschreibung zur Verfügung, was den Radiologie-Workflow erheblich vereinfacht.
Mesalvo gewann 2020 eine IT-Ausschreibung der Uniklinik RWTH Aachen, was den Startschuss für eine vollumfängliche RIS-Installation in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie bedeutete. Bereits zu Beginn war klar, dass sich aufgrund der hohen Anzahl der künftigen RIS-Anwenderinnen und Anwender, dieses Projekt zu einem der größten Radiologie-Projekte in der Geschichte von Mesalvo entwickeln würde. „Die langjährige Erfahrung von Mesalvo in der Betreuung von Unikliniken sowie RIS-Installationen in Unikliniken und Medico-KIS-Anbindungen an das RIS RadCentre war ein maßgeblicher Bewertungsfaktor der Ausschreibung“, so Dr.-Ing. Andreas Ritter, Projektmanager Radiologie IT und Teamleitung Device Development Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Uniklinik RWTH Aachen, zur Auftragsvergabe. Die Uniklinik RWTH Aachen, ein Supramaximalversorger mit 1.400 Betten und jährlich über 50.000 stationären sowie 200.000 ambulanten Fällen, stand vor der Herausforderung, das bestehende Altsystem Medico WRAD abzulösen.
Große und kleine Projektherausforderungen mit interoperablen IT-Lösungen meistern
„Die Uniklinik RWTH Aachen betreibt als Maximalversorger ein komplexes KIS-System für 36 Fachkliniken, das nicht nur über Jahrzehnte gewachsen ist, sondern auch aus Eigenentwicklungen besteht, die es in dieser Form so nicht in anderen Einrichtungen gibt. Daraus resultiert die Notwendigkeit einer hochkomplexen Analyse der möglichen Schnittstellen und notwendigen Parametrierung, was ein hohes Maß an Expertise erfordert. Das Ergebnis ist eine sehr individuelle Schnittstellenkonfiguration, deren Umsetzung vom System eine große Flexibilität erfordert“, erläutert Ritter die anspruchsvollen Projektvoraussetzungen.
„In dieser Größenordnung waren Ausdauer und kreative Lösungsansätze bei der KIS-Anbindung zweifellos eine der größten Herausforderungen im Rahmen des gesamten Projektes. Während der Projektlaufzeit haben sich immer wieder, unvorhersehbare Problemstellungen ergeben, auf die das Entwicklungsteam von Mesalvo dynamisch reagieren musste“, erklärt Ritter.
Zu den Projektanforderungen zählten u.a. die Beibehaltung der Leistungsabrechnung in Medico sowie die Integration in RadCentre. Trotz anfänglicher Herausforderungen wie coronabedingter Lieferschwierigkeiten, begrenzter personeller IT-Ressourcen und umfangreicher Projektanforderungen bewies das Expertenteam von Mesalvo in enger Zusammenarbeit mit der Uniklinik RWTH Aachen, dass ein Projekt dieser Größenordnung erfolgreich umsetzbar ist. RadCentre verwendet HL7-Standards und unterstützt IHE-Profile und ist dadurch mit einer Vielzahl anderer Systeme (KIS, KAS, PAS, PACS, Laborsysteme, Modalitäten, Ärztenetze) kompatibel, was den einfachen Austausch von Befunden, Bildern und anderen relevanten Daten verbessert und die Kommunikation zwischen Gesundheitsdienstleistern optimiert.
160 zufriedene Anwender arbeiten mit MC³ Radiology | RadCentre
„Für ein Haus unserer Größe, in dem die Funktionen bzw. Zuständigkeiten auf sehr viele Personen verteilt sind, ist es ein großer Vorteil, über einen einzigen Client bzw. eine einzige Oberfläche an alle Funktionen der Anwender, aber auch Konfigurationen, Parametrierung, Systemlogbücher und Schnittstellendebugging zu gelangen“, lobt Ritter. „Eine moderne Active Directory-Anbindung, samt Single-Sign-On, Attributsynchronisation und Gruppenverschachtelung, ist in medizinischer Software noch nicht überall zu finden, und erleichtert IT-Mitarbeitern und Endanwendern den Arbeitsalltag“, ergänzt Ritter.
Die Radiologie-Entwicklungen von Mesalvo garantieren eine bidirektionale und vielschichtige Integration in KIS-Systeme, die sämtliche Prozesse von der Anforderung über die Befundung bis zur Leistungsabrechnung nahtlos unterstützen. „Mit unserer langjährigen tiefgreifenden HL7-Expertise und der Entwicklung interoperabler IT-Lösungen gehen wir weit über das einfache Schaffen von Schnittstellen hinaus. Wir leben Interoperabilität in jedem Detail – für eine vernetzte, effiziente und transparente Gesundheitsversorgung“, erläutert Jörg Steiner, hauptverantwortlicher Projektleiter bei Mesalvo.
Tag des Go-Live in Aachen – Zeit für radiologische Exzellenz
Vor dem Go-Live wurden die Endanwender intensiv in die neue Software und Workflows eingewiesen, und Mesalvo qualifizierte Key-User für den reibungslosen Übergang. Der “Tag X“ wurde sorgfältig vorbereitet, mit einer Begehung der Abteilung und letzten Instruktionen im Hörsaal. Mit dem integrierten System wurde der bisher papierbasierte Workflow mit Untersuchungsscheinen digitalisiert, ein wichtiger Schritt in Richtung papierloser Datenaustausch und verbesserte interdisziplinäre Zusammenarbeit. Mesalvo verfügt über eine langjährige Expertise in Integrations-Teams und Schnittstellenkonfigurationen. „Als großer Vorteil hat sich erwiesen, dass auch nach dem Go-Live immer die gleichen Mesalvo-Ansprechpartner zur Verfügung standen, die das System mit aufgebaut haben und bestens kennen. Kleinere, kurzfristig aufgetretene Probleme wurden meist noch am selben Tag gelöst “, beschreibt Ritter den Tag des Go-Lives.
Der Go-Live in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie sowie in der Klinik für Nuklearmedizin ist im Verlauf von 2024 geplant, mit dem Ziel, das RIS von Mesalvo einheitlich in allen Radiologie-Disziplinen auszurollen und den Gesamtworkflow der Uniklinik zu optimieren.