Das Universitätsklinikum Freiburg hat am 8. Juli 2024 das Radiologische Interventionszentrum (RIZ) eingeweiht. In nur 17 Monaten entstand die 460 Quadratmeter große Einrichtung. Die Finanzierung von 8,7 Millionen Euro erfolgte durch das Universitätsklinikum. Das Zentrum enthält drei Eingriffsräume, ausgestattet mit modernster Bildgebung, in denen minimal-invasive Behandlungen bei höchster Sicherheit erfolgen. Es ist eines von wenigen Zentren in Deutschland und das einzige in Baden-Württemberg, in dem hochkomplexe radiologische Eingriffe unter dem kombiniertem Einsatz von Computertomografie und Angiografie durchgeführt werden. Am Universitätsklinikum Freiburg ist es ab sofort die zentrale Anlaufstelle für ambulante, stationäre und Notfall-Patient*innen, die eine minimal-invasive radiologische Intervention benötigen.
Anmeldungen erfolgen weiterhin über haus- oder fachärztliche Praxen an die Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Freiburg, auch individuelle ambulante Beratungen im Vorfeld sind möglich
„Mit dem RIZ entsteht eine hochmoderne Einrichtung für die minimal-invasive, bildgesteuerte Therapie zahlreicher Erkrankungen“, sagt RIZ-Leiterin Prof. Dr. Wibke Uller, Leiterin der Sektion für Interventionelle Radiologie der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Freiburg. „Wir sind stolz darauf, bundesweit zu den Vorreitern in der schonenden und zielgerichteten interventionellen radiologischen Versorgung zu gehören“.
Innere Blutungen, Gefäßverschlüsse und innovative Krebstherapien
Im RIZ behandeln Ärzt*innen Erwachsene und Kinder in Notfällen, etwa bei inneren Blutungen oder Gefäßverschlüssen. Dabei werden 3D-Bilddaten aus der Computertomographie mit 2D-Daten aus der Angiographie kombiniert, was präzisere Therapien ermöglicht. Immer mehr Patient*innen profitieren von der interventionellen Radiologie. „Wir können hier vom Säugling bis zum Hochbetagten alle Menschen behandeln. Das Spektrum der Krankheiten, bei denen eine radiologische Intervention hilft, wächst rasant“, sagt Prof. Dr. Fabian Bamberg, Ärztlicher Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie.
Auch in der Krebstherapie spielen die Verfahren eine immer größere Rolle. So können im RIZ Ärzt*innen hochpräzise und bildgesteuert aus bestimmten Bereichen Gewebe zur Tumordiagnostik entnehmen. Mit anderen Verfahren lässt sich der Tumor je nach Anforderung minimalinvasiv von der Blutversorgung abschneiden, erhitzen oder abkühlen.
„Das Radiologische Interventionszentrum wird eine zentrale Anlaufstelle, von der Patient*innen im gesamten Klinikum profitieren werden. Damit sorgen wir für eine weitere Verbesserung der Patientenversorgung über die Region hinaus“, sagt Prof. Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Freiburg. „Möglich wurde dies insbesondere durch unsere Innovationspartnerschaft mit Siemens Healthineers“, so Wenz.
Ambulantisierung mit maximaler Sicherheit für die Patient*innen
Das RIZ liegt in unmittelbarer Nähe zu wichtigen medizinischen Einrichtungen des Universitätsklinikums Freiburg. Zwei der Interventions-Einheiten enthalten moderne Angiographie-Anlagen. Eine Einheit ist mit einem fahrbaren Computertomographen (CT) ausgestattet, der mit dem Angiographie-System ein Hybridsystem bildet. Das RIZ stellt auch einen bedeutenden Schritt in der Ambulantisierung der Leistungen des Universitätsklinikums dar, wodurch Patient*innen nach minimal-invasiven Eingriffen oft noch am selben Tag nach Hause gehen können. „Damit erhalten die Patient*innen die Qualität eines stationären Aufenthalts, ohne im Klinikum übernachten zu müssen“, sagt Uller.