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Den Systemen sieht man es äußerlich kaum an, aber im Inneren hat sich in letzter Zeit doch einiges getan. Generell gilt neuerdings in der Kernspintomographie – egal ob bei den Systemen, Injektorsystemen oder Kontrastmitteln – „Weniger ist mehr“.

MRT-Systeme

Während die 7T-MRT-Systeme wohl eine Domäne der Forschung bleiben, kann man in der praktischen Anwendung einen kleinen Trend zum Niederfeld-MRT erkennen, denn KI-Algorithmen sind in der Lage, unscharfe Bilder so hinzurechnen, dass sie nach mehr aussehen. Außerdem haben Niedrigfeldsysteme, die meist mit Permanentmagneten funktionieren, einen deutlichen Vorteil beim Energieverbrauch. Die Nachhaltigkeit spielt ja auch eine immer größere Rolle.

Bei den supraleitenden MRT-Systemen gibt es kaum mehr einen Hersteller, der nicht auf geringeren Heliumverbrauch setzt. Manche Systeme kommen sogar ganz ohne Helium aus und brauchen auch kein Quenchrohr mehr. Es sind also auch keine Umbaumaßnahmen nötig, abdampfendes Helium nach außen zu führen.

MRT-Injektoren

Die Innovationen bei den Kontrastmittelinjektoren zeichnen sich dadurch aus, dass die Systeme immer leichter zu handhaben sind und die Rüstzeiten beim Patientenwechsel reduziert werden. Überdies gibt es Systeme, die in der Lage sind, zwei Kerspintomographen gleichzeitig zu bedienen. Von jedem Arbeitsplatz aus kann der Injektor mit einer eigenen Fernbedienung gesteuert werden.

Die diagnostische Bildgebung ist bekannt dafür, dass viele Einweg-Plastikbehälter verwendet werden, die zu einer erheblichen Menge an Plastikmüll und CO₂-Emissionen führen. Deshalb ist der Einsatz von sogenannten Multidosis-Injektoren ein möglicher Ansatz, um den Abfall zu minimieren und für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen, indem der Plastik-und Kontrastmittel-Abfall reduziert wird.

MRT-Kontrastmittel

Geht es um Innovationen beim MRT-Kontrastmittel, ist derzeit oft von Gadopiclenol die Rede. Der neue Wirkstoff auf Gadoliniumbasis ist in der Lage, den Kontrastmittelbedarf zu halbieren. Zwei Kontrastmittel auf Gadopiclenol-Basis sind seit Ende letzten Jahres in der EU zugelassen und erste Anwender bestätigen die Erwartungen. Die Kontrastmittelmenge zu halbieren bedeutet natürlich nicht nur eine geringere Belastung für die Patienten, sondern auch für die Umwelt. 

Gadoquatrane ist ein weiterer neuer Wirkstoff mit einem vielversprechenden Ansatz, der aufgrund seiner spezifischen Struktur und Eigenschaften auch das Potenzial hat, die für eine MRT-Untersuchung notwendige Kontrastmitteldosis signifikant zu reduzieren. Gadoquatrane befindet sich derzeit noch in der Entwicklung. 

MRT-Spulen 

Flexible Spulen für unterschiedliche Anwendung haben sich inzwischen zum Standard entwickelt und sind bei annähernd allen Herstellern von MRT-Systemen erhältlich. Der neueste Trend bei MRT-Spulen sind derzeit dedizierte Spulen für interventionelle Anwendungen sowie Spulen für die Dental-MRT. Spulen für Interventionelle Eingriffe verfügen über ein Sterilkonzept und einen kurzen Workflow mit drei bis vier Schritten. Nachdem die dentale MRT einen Aufwind zu erleben scheint, sind Dentalspulen nicht nur für Niederfeldsysteme, sondern ebenfalls für Standard-MRTs mit 1,5T oder 3T erhältlich. 

Noch in der Ferne, aber bereits in der Entwicklung, befinden sich sogenannte kabellose Metasurface-Spulen. 

MRT-KI 

Enormes Innovationspotenzial für die MRT steckt in KI-Algorithmen. Ein großer Teil der Anbieter von KI für MRTs kümmert sich um die Diagnoseunterstützung. Gleichzeitig haben sich Unternehmen zum Ziel gesetzt, die Bilder bereits „am System“ zu verbessern. Diese Algorithmen sind darauf trainiert, die Bildqualität unscharfer Aufnahmen mit niedriger Qualität so zu verbessern, dass Befunde klar erkennbar sind. Erste Erfahrungen sprechen davon, dass die Bilder so aussehen, wie wenn sie mit einem System mit höherer Feldstärke angefertigt worden wären. 

Gleichzeitig gibt es herstellerübergreifende Ansätze, mit oder ohne KI, die Scanzeiten ohne Qualitätsverlust zu beschleunigen und die Untersuchungszeiten deutlich zu verkürzen, indem Scanparameter automatisiert angepasst werden, um die räumliche Auflösung zu erhöhen und das SNR zu verbessern. 

Außerdem sind manche Systeme in der Lage, geometrische Verzerrungen in der echoplanaren Bildgebung (EPI) oder Liquorfluss-Artefakten in FLAIR-Sequenzen zu verringern. Aber auch der Kontrast in T1-gewichteten Bildern und die zeitliche Auflösung bei dynamischer Bildgebung kann verbessert werden. 

Andere Anwendungen analysieren bereits initiale Aufnahmen nach Auffälligkeiten und schlagen geeignete Sequenzen vor, während sich der Patient noch im Scanner befindet.