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Vor kurzem stellte Siemens Healthineers den weltweit ersten quantenzählenden CT-Scanner vor. Als erste niedergelassene Praxis in Deutschland und bislang einzige norddeutsche medizinische Institution wird die Radiologische Allianz in Hamburg das hochmoderne Gerät nun einsetzen.

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Mit Naeotom Alpha stellte Siemens Healthineers im November 2021 den weltweit ersten Photon-Counting-CT vor.

Die neue Technik optimiert fast alle klinischen Bereiche, insbesondere wenn Feinstrukturen zu beurteilen sind, zum Beispiel bei Untersuchungen der Lunge und des Herzens. „Der Naeotom Alpha- CT-Scanner hebt die Computertomographie auf ein völlig neues Level“, so Prof. Dr. Jörn Sandstede Geschäftsführer der Radiologischen Allianz. „Er liefert eine räumliche Auflösung von kleinsten Strukturen, die mit anderen Geräten gar nicht zu sehen sind oder nur verschwommen angedeutet werden.“

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Copyright: Centre Cardio-Thoracique, Monaco, MC 
Naeotom Alpha bietet zum ersten Mal die Kombination von Dual-Source und einem photonenzählenden Detektor. Die zeitliche Auflösung von Dual-Source ermöglicht es uns, Patienten bei jeder Herzfrequenz zu scannen. Photon-Counting Detektoren ermöglichen spektrale Informationen und eine hohe Auflösung. Spektrale Bildgebung für Gefäße ermöglicht den Blick hinter den „Kalziumvorhang“.

Wie es das schafft, erklärt der Radiologe so: „Bei der Bildgebung mittels herkömmlichem CT-Gerät werden sogenannte Photonen – die kleinsten messbaren Einheiten – von der Röntgenröhre ausgesendet, die zuerst im CT-Detektor in Lichtimpulse umgewandelt und anschließend ausgelesen werden. Das hierbei erzeugte Bild verliert aufgrund des Streuverlusts des Lichts an Schärfe. Der Naeotom Alpha-CT-Scanner hingegen kann die Photonen direkt erfassen und somit gestochen scharfe Bilder liefern. Der Wegfall des Umwandlungsprozesses in Lichtenergie hat den weiteren Vorteil, dass weniger Strahlung aufgewendet werden muss.“ Die geringere Strahlendosis komme nicht nur der/m Einzelnen zugute, sondern bedeute auch, dass Routineuntersuchungen wie Lungenkrebs-Screenings mittels CT-Bildgebung theoretisch für größere Patient:innengruppen möglich werden.

Auch Krebspatient:innen profitieren von der verbesserten, schonenderen Bildgebung, da dank der integrierten sogenannten Spektralanalyse bei Fragestellungen zum Ansprechen eines Tumors auf die Therapie nicht mehr zwei Bilderserien erstellt werden müssen, sondern alles mit nur einer Aufnahme erfasst wird. „Damit können Bestrahlungen viel gezielter geplant werden“, so Prof. Sandstede.

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Copyright: Erasmus Medical Center, Rotterdam, NL
Unterschiedliche Scan-Parameter sowie Veränderungen im Habitus des Patienten sind Faktoren, die zu Inkonsistenzen bei den Messungen führen und möglicherweise die Bewertung, wie der Tumor auf die Behandlung anspricht, währenddessen beeinflussen können. Die standardmäßigen monoenergetischen Bilder, die Naeotom Alpha bei jedem Scan liefert, ermöglichen es Radiologen, Quellen der Ungenauigkeit zu eliminieren.

Mehr als 3 Millionen Euro investiert die Radiologische Allianz bis zum kommenden Jahr in das gesamte Projekt. „Als ärztlich unabhängige Institution hat sich die Radiologische Allianz der Versorgung von Patientinnen und Patienten auf höchstem medizinischen Niveau verschrieben – das erfordert auch kostenintensive Entscheidungen für modernste Geräte und Verfahren ein.“ Dr. Stefan Schaller, Leitung Siemens Healthineers Central Western Europe: „Die Radiologische Allianz teilt unsere Leidenschaft für Innovation und setzt mit dem Naeotom Alpha neue Maßstäbe in der ambulanten Versorgung.“

Der neuartige Hochleistungs-CT-Scanner wird am Standort Rathausmarkt in Hamburg eingesetzt und steht dort den Patientinnen und Patienten der Radiologischen Allianz ab diesem Herbst zur Verfügung.